• Das neue Buch
    Weitere autobiographische Notitzen

    Aus einer Mediendynastie stammend, bereits in vierter Generation als international renommierter Museumsphotograph arbeitend, beschäftige ich mich immer wieder mit enorm anspruchsvollen Großprojekten der Kunst- und Kulturgeschichte. Neben dem Erfassen komplexer Sammlungen im Abendland, wie jener beiden der Orientalischen Antike und des Islam im Musée du Louvre Paris, führte mich meine Arbeit über den Buddhismus in das Morgenland. Hohe Kreativität gepaart mit technischer Raffinesse als vorauseilendes Markenzeichen ließen mich einer Berufung an das Thailändische Königshaus Folge leisten, um heilige Tempelanlagen medientechnisch aufzubereiten. Der zuletzt anfallenden, sehr umfangreichen interkulturellen Anforderung durfte ich mich in Borobudur, dem "Buch aus Stein", in Zentraljava stellen. Diese formenden und fordernden Erlebnisse inspirierten mich zu weiteren autobiographischen Notitzen.

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  • 1 - Bangkok
    What Did the Buddha Teach?

    Als wir im Bangkoker Wat Phra Kaeo mitten im Job waren, besuchte Stephen Hawking als Staatsgast mit seinem „Hofstaat“ und seiner Pflegerin Elaine Mason, die er 1995 geheiratet hatte, die Tempelanlage. Diese Begegnungen sehr ungleicher Art, doch einzigartig in ihrer Macht und dem wie es auf dich wirkt, zwischen dem Erdbeben einer Frau, den Berührungen mit einem der reichsten und cleversten Männer der Welt und der geballten Kraft eines wissenschaftlichen Genies, bewegen dich, animieren dich und inspirieren dich. Einzigartig präsentiert sich eines der bedeutendsten Wahrzeichen Thailands, eine sehr imposante Ansammlung von mehr als hundert Gebäuden seinen Besuchern und nimmt diese mit auf eine Reise in eine Zeit wechselnder Könige, Edelsteinen und markanter mit Gold veredelter Meisterwerke verschiedener Architekturstile vergangener Jahrhunderte. Als besonderes Gebäude sticht die Wat Phra Kaeo Tempelanlage heraus, welche den Smaragd-Buddha beherbergt, die von den Thais als das nationale Heiligtum verehrt wird.

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  • 2 - Borobudur
    Big Buddha unter dem Halbmond

    Manche Begegnungen sind in ihrer Wahrscheinlichkeit vorgegeben, andere nicht. „Der Doktor Lueger hat mir einmal die Hand gegeben“, sang Hans Moser in einem seiner berühmten Wienerlieder. Mir hat Bill Gates einmal die Hand geschüttelt, während ich 1994 für einige Zeit in Seattle war, als ich als einer der Ersten der Profiphotographen mit seiner Bildagentur Corbis Media eine „bildliche Ehe“ einging. Bilder der Kultur lassen sich immer einfangen, manche davon mit viel Kreativität, Arbeit und mit einer Menge an Mut. Es gilt darüber nachzudenken, was eigentlich für ein Leben wichtig ist. Der große Baumeister aller Welten hat uns dafür eine Reihe von Prüfungen auferlegt. So geht es uns allen absolut gleich, wir haben nur ein einziges Leben, welches es sinnvoll zu nützen gilt. Meine photographische Agenda in Indonesien ließen mich neben dem Buddhismus zudem noch mit Ahnenkult, Hinduismus, Islam und holländischen Kolonialismus in Berührung kommen.

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Metapher des Lebens

Wer kennt nicht das berühmte The Oriental Hotel in Bangkok? Die geographische und kulturelle Zuordnung des Begriffes Orient war im Laufe der Geschichte einer Wandlung unterzogen. Der heutigen Tendenz des Sprachgebrauchs den Begriff Orient alleine auf den Nahen Osten und die arabisch-islamische Welt zu beschränken, die größten islamischen Staaten Südostasiens dabei ausgeschlossen, ist einst die Bezeichnung Morgenland als Synonym für die gesamte asiatische Welt vorausgegangen. Die arabischen Länder, über die Türkei nach Persien, von Indien bis Pakistan und China galten als der Orient. Während meiner lichtbildnerischen Tätigkeit in Südostasien verweilte ich für jeweils längere Zeiträume in Thailand und im Inselreich Indonesien, absolvierte aber auch Kurztrips in andere Städte und Länder am Malaiischen Archipel. Das zeigte mir eine wundersame Seite der Erde. Die vorgegebene Einfachheit des Lebens wird durch das Gerümpel des westlichen Alltags enorm verkompliziert. Im Abendland haben wir zum Beispiel eine umfangreiche Kollektion an Messern in unseren Küchen, die alle einem bestimmten Zweck zugeordnet sind. Das sind kleine Schneidgeräte für kleine Aufgaben und große Messer für große Dinge in allen Formen, Designs und Preisklassen. Beobachtest du einen kleinen Bub in Indonesien wie er mit dem einzigen Messer im Haushalt das Schälen einer exotischen Frucht formvollendet beherrscht, weißt du wovon die Rede ist, soll als Metapher für alle Belange des Lebens gelten.

„Wer sich selbst und andere kennt,
wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
sind nicht mehr zu trennen.
Sinnig zwischen beiden Welten,
sich zu wiegen, lass ich gelten;
Also zwischen Ost und Westen sich bewegen,
sei´s zum Besten.“

Johann Wolfgang von Goethe